Veranstaltung: | BUFAK WiWi Bayreuth |
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Tagesordnungspunkt: | 4.1. Neufassungen |
Antragsteller*in: | Universität Hohenheim |
Status: | Übernahme |
Eingereicht: | 10.05.2025, 08:35 |
Antragshistorie: | Version 1(06.05.2025) Version 1(10.05.2025) |
NF8: Dringend notwendige Sanierung und Entbürokratisierung im Hochschulbau
Antragstext
Die bauliche Infrastruktur deutscher Hochschulen ist in einem kritischen
Zustand. Ein erheblicher Sanierungsstau bedroht die Qualität von Forschung und
Lehre und gefährdet langfristig die Wettbewerbsfähigkeit des Wissenschafts- und
Wirtschaftsstandorts Deutschland. Als Bundesfachschaftenkonferenz
Wirtschaftswissenschaften (BuFaK WiWi) fordern wir daher eine schnellere und
effizientere Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen sowie eine deutliche
Entbürokratisierung der entsprechenden Prozesse.
Aktuelle Situation Zahlreiche Hochschulen in Deutschland sind von massiven
baulichen Mängeln betroffen. Universitätsgebäude, die oft mehrere Jahrzehnte alt
sind, weisen gravierende Defizite auf, darunter marode Bausubstanz,
unzureichenden Brandschutz, Wasserschäden, Schimmelbefall und veraltete
technische Infrastruktur. [1][2][3][4]
Neben dem finanziellen Defizit hemmen langwierige bürokratische Prozesse eine
schnelle Sanierung. Hochschulen müssen oft Jahre auf die Bewilligung von Mitteln
warten, und selbst genehmigte Bauprojekte verzögern sich aufgrund komplizierter
Verwaltungsstrukturen und ineffiziente Ausschreibungsverfahren.[5] Die Erfahrung
zeigt, dass zwischen der Feststellung eines Sanierungsbedarfs und der
tatsächlichen Umsetzung oft mehr als ein Jahrzehnt vergeht – eine untragbare
Situation. [6]
Der bauliche Verfall und die langsamen Sanierungsprozesse haben direkte und
indirekte Folgen für Forschung und Lehre. Eine marode Infrastruktur
beeinträchtigt nicht nur den Lehrbetrieb, sondern gefährdet auch die
Attraktivität deutscher Hochschulen für Studierende und Forschende.
internationale Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher werden davon
abgeschreckt, an Universitäten mit veralteten Laboren und mangelnder
Infrastruktur zu arbeiten.[5]
Für die Wirtschaft hat dies weitreichende Konsequenzen. Eine starke
Wissenschaftslandschaft ist die Grundlage für Innovationen, technologische
Fortschritte und eine wettbewerbsfähige Wirtschaft. Wenn Hochschulen durch
infrastrukturelle Mängel ihre Leistungsfähigkeit einbüßen, verliert Deutschland
im globalen Wettbewerb an Innovationskraft.
Zusammenfassend erfordert die aktuelle Lage im Bereich der
Hochschulinfrastruktur ein sofortiges und koordiniertes Handeln seitens der
politischen Entscheidungsträger auf Landes- und Bundesebene. Die zunehmende
bauliche Verwahrlosung der Hochschulen beeinträchtigt nicht nur die Qualität
akademischer Bildung und Forschung, sondern stellt auch ein erhebliches Risiko
für die Innovationskraft des Wirtschaftsstandorts Deutschland dar. Somit stellt
der Sanierungsstau an deutschen Hochschulen kein rein bauliches, sondern ein
bildungs-, forschungs- und wirtschaftspolitisches Problem von nationaler
Tragweite dar.
Forderungen der BuFaK WiWi
Angesichts der Dringlichkeit der Situation fordert die
Bundesfachschaftekonferenz Wirtschaftswissenschaften (BuFaK WiWi) von der
Politik: Erhöhung und langfristige Sicherstellung von Finanzmitteln für
Hochschulsanierungen – Der aktuelle Sanierungsstau muss durch ein
bundesweites Hochschulinvestitionspaket abgebaut werden, um dringend
benötigte Modernisierungen durchzuführen schaften.[7] Universitäten
sollten dazu
nicht ihre eigenen finanziellen Mittel, die für die Lehre angedacht sind,
verwenden.
Beschleunigung der Genehmigungsprozesse – Die Vergabe und Bewilligung von
Sanierungsmitteln muss schneller und weniger bürokratisch erfolgen, um
unnötige Verzögerungen zu vermeiden.Die Begrenzung von Planungs- und
Bauzeiten kann Kostensteigerungen effektiv entgegenwirken.
Flexiblere Bau- und Verwaltungsprozesse– Die Hochschulen benötigen mehr
Autonomie bei Bauentscheidungen, um auf akute Probleme schnell reagieren
zu können.Hochschulen sollen künftig für einzelne Projekte die
Bauherrschaft und somit ein eigenes Budget zugesprochen bekommen, um den
Sanierungsstau stetig abzubauen.
Einführung einer hochschulinternen Sanierungsberichterstattung – Eine
transparente und regelmäßige Berichterstattung über den Zustand der
Hochschulinfrastruktur sowie den Fortschritt von Sanierungsmaßnahmen muss
an jeder Hochschule verpflichtend und für Hochschulangehörige einsehbar
sein. Dies ermöglicht eine informierte Beteiligung der
Hochschulmitglieder, schafft Vertrauen in Entscheidungsprozesse und
fördert die langfristige Planbarkeit von Lehre, Forschung und
Campusentwicklung
Kofinanzierung durch Bund und Länder – Die Länder dürfen nicht allein für
die Sanierung der Hochschulen verantwortlich sein. Eine Rückkehr zur
gemeinschaftlichen Finanzierung ist essenziell, um die Last gerecht zu
verteilen und effektive Maßnahmen zu ermöglichen. [8]
Quellen:
[1] SWR: Sanierungsstau an Universitäten in Baden-Württemberg.Link
[2] NDR: TU Braunschweig: Undichte Fenster und Schimmel.Link
[3] SWR: Wiederkehrende Probleme in der Universitätsbibliothek Stuttgart.Link
[4] SWR: Milliardenbedarf für Hochschulsanierung in Baden-Württemberg.Link
[5] Süddeutsche Zeitung: Niedersachsens Hochschulen beklagen Sanierungsstau.Link
[6] Forschung & Lehre: Zur prekären baulichen Infrastruktur der
Universitäten.Link
[7] Forschung & Lehre: Hochschulbau ist eine Ewigkeitsaufgabe.Link
[8] Forschung & Lehre: Bundesfinanzierung für Hochschulsanierung.Link
Begründung
Neufassung nach dem neuen Leitfaden. Überarbeitete Version mit allen Änderungsanträgen und richtigem Quellenverweis.
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