| Veranstaltung: | BuFaK WiWi Magdeburg |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | 4.2. Neufassungen |
| Antragsteller*in: | Lucas Hammerl |
| Status: | Angenommen |
| Antragshistorie: | Version 7 |
NF1: Förderung von Wissenschaftlichkeit im Studium
Antragstext
Im Gegensatz zu einem starken Praxisbezug steht die Wissenschaftlichkeit in
einem Studium bislang häufig nicht im Vordergrund der öffentlichen Diskussion
und wenn doch, dann mit Bezug auf das „wissenschaftlichere“ Studium im Master.
Hochschulen und Lehrende passen sich der Herausforderung an, dass die
Erfahrungen, Vorkenntnisse und Herangehensweisen von Studienanfänger:innen sich
unterscheiden und somit auch das Vorwissen. Hochschulen und insbesondere
Lehrende thematisieren die Wissenschaftlichkeit vorallem in der
Studienanfangsphase und den Übergang ins Studium um das Niveau der Studierenden
sicherzustellen.
Die BuFaK WiWi fordert Lehrpersonal, Studiengangverantwortliche und
Gestalter:innen dazu auf, wirtschafts- und wirtschaftssozialwissenschaftliche
Studiengänge sowohl auf Bachelor als auch auf Master-Ebene insbesondere mit
Blick auf Wissenschaftlichkeit zu gestalten und auszufüllen, ohne bestehende
Praxisanteile in den Hintergrund zu rücken.
Aktuelle Situation
Aktuell gibt es an vielen Hochschulen eine zu geringe Gewichtung der
Wissenschaftlichkeit im Studium. Die Wissenschaftlichkeit wird häufig nur in
Masterstudiengängen thematisiert, ist jedoch in den meisten Fällen kein
Bestandteil des gesamten Bachelorstudiums. Des Weiteren fokussiert sich die die
öffentliche Diskussion oft auf den Praxisbezug und die Anwendungsorientierung,
die wissenschaftlichen Kompetenzen werden jedoch weniger angebracht.
Zudem bringen Studienanfänger:innen ein heterogenes Vorwissen durch soziale,
kulturelle und berufliche begründete Hintergründe mit. Hochschulen setzten
deswegen bereits Maßnahmen, zur Einführung der Wissenschaftlichkeit, in der
Studieneingangsphase und in der Übergangsphase vom Studium ein.
Jedoch ist ein roter Faden der Wissenschaftlichkeit im gesamten Studienverlauf
nicht gegeben, da wissenschaftliches Arbeiten, wissenschaftstheoretische
Grundlagen und Methodenkompetenzen oft fragmentiert oder stark auf bestimmte
Studienabschnitte wie Vorkurse oder Master beschränkt sind.
Hauptforderungen der BuFaK WiWi
Die BuFaK WiWi fordert wirtschafts- und wirtschaftssozialwissenschaftliche
Studiengänge auf Bachelor- und Master-Ebene wissenschaftlich auszurichten, ohne
dabei bestehende Praxisanteile in den Hintergrund zu rücken.
Lehrende und Studiengangsverantwortliche sollen Curricula so gestalten, dass
wissenschaftliche Elemente wie Literaturrecherche, Zitieren, wissenschaftliches
Arbeiten, methodische Grundlagen sowie kritische Reflexion regelmäßig anhand
praxisrelevanter Themen geprüft und angewendet werden. Die Curricula und
Studienordnung soll dahingehend angepasst werden, dass Module mit
wissenschaftlichen Anspruch verpflichtend sind. Eine Evaluation und
Qualitätskontrolle dieser Maßnahmen ist wichtig. Dadurch soll die
Methodenkompetenz gestärkt werden: Studierende sollen befähigt werden,
wissenschaftliche Methoden auszuwählen und anzuwenden, Forschungsergebnisse
kritisch zu interpretieren und neue Fragestellungen zu bearbeiten. Dabei sollen
analytisches Denken, Abstraktionsvermögen sowie die Integration von vorhandenem
und neuem Wissen unter Unsicherheit gestärkt werden. Lehrende sollen nicht bloß
Wissen vermitteln, sondern Studierende in ihrer wissenschaftlichen Entwicklung
begleiten, Feedback geben und evaluieren. Wissenschaftstheoretische Reflexion
und methodische Lehrinhalte sollen Bestandteil ihrer Lehre sein.
Dies soll insbesondere auch allen Studienanfänger:innen angeboten werden, um
gleichwertige Ausgangsbedingungen für alle Studierenden zu schaffen.
Weitere Informationen
Einige Hochschulen haben bereits Module oder Projekte implementiert, die zeigen,
wie Wissenschaftlichkeit im Studium gefördert werden kann. Kurz genannt: TU
Dresden mit „Wissenschaftlich Praktisches Arbeiten“, Universität Paderborn mit
Forschungsmethoden-Modulen, Projekt „Humboldt Reloaded“ an der Universität
Hohenheim, FoLL an der Universität Göttingen.
Begründung
Das Positionspapier wurde kaum inhaltlich verändert. Die NF wurde nur an die einheitliche Vorlage, die auf der Sommer-BuFaK (2025) in Bayreuth verabschiedet wurde, angepasst.
Änderungsanträge
- Ä5 (Lisa (LMU), Zurückgezogen)

Kommentare