Veranstaltung: | BuFaK WiWi |
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Tagesordnungspunkt: | 5. Neue Positionspapiere |
Antragsteller*in: | Veron Lehmann |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 16.11.2024, 15:07 |
A17: Konsequente Nachhaltigkeit an deutschen Hochschulen
Antragstext
Globale Herausforderungen wie Klimawandel, Biodiversitätsverlust und
Ressourcenknappheit erfordern dringendes Handeln. Die
Bundesfachschaftenkonferenz Wirtschaftswissenschaften (BuFaK WiWi) fordert eine
umfassende und konsequente Implementierung von Nachhaltigkeit an deutschen
Hochschulen. Unter Nachhaltigkeit verstehen wir das gleichberechtigte
Zusammenspiel der drei Facetten:
- Ökologische Nachhaltigkeit: Schutz und Erhalt der natürlichen Ressourcen
und Ökosysteme.
- Ökonomische Nachhaltigkeit: Langfristige wirtschaftliche Stabilität und
Effizienz ohne Ausbeutung von Mensch und Natur.
- Soziale Nachhaltigkeit: Förderung von sozialer Gerechtigkeit, Bildung und
Teilhabe für alle Gesellschaftsschichten.
Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse, insbesondere aus dem Bericht "The 2024
State of the Climate Report: Perilous Times on Planet Earth" von Ripple und
Kollegen (2024) sowie dem Sechsten Sachstandsbericht des IPCC (2021), die
Dringlichkeit sofortigen Handelns verdeutlichen.
Rechtliche Grundlagen wie Artikel 20a des Grundgesetzes verpflichten uns zum
Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen für zukünftige Generationen. Die Ziele
für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (UN SDGs) betonen die
Notwendigkeit von hochwertiger Bildung und Klimaschutzmaßnahmen.
Nachhaltige Hochschulstrategie
Wir fordern die Verankerung von Nachhaltigkeit in der Hochschulstrategie, da
Hochschulen als beratende Institutionen aktueller und zukünftiger
Entscheidungstragender agieren. Bis spätestens 2035 soll Klimaneutralität
erreicht werden. Maßnahmen hierfür:
- Institutionelle Verankerung von Nachhaltigkeit:
- Einrichtung von Nachhaltigkeitsabteilungen oder -beauftragten, die
direktin der Hochschulleitung vertreten oder dieser direkt
unterstellt sind. - Priorisierung von Nachhaltigkeit in Leitbildern und
Entwicklungsplänen.
- Einrichtung von Nachhaltigkeitsabteilungen oder -beauftragten, die
- Entwicklung von Maßnahmenplänen: Reduzierung von Treibhausgasemissionen
und Förderung von Energieeffizienz in Übereinstimmung mit aktuellen
wissenschaftlichen Empfehlungen.
Nachhaltigerer Hochschulbetrieb
- Energie und Ressourcen:
- Umstellung auf 100 % erneuerbare Energien.
- Implementierung von Energieeffizienzmaßnahmen in Gebäuden und
Infrastruktur. - Ressourcenschonung durch Abfallvermeidung und Recycling.
- Nachhaltige Mobilität:
- Förderung emissionsarmer Verkehrsmittel.
- Ausbau der Infrastruktur für Fahrräder und E-Mobilität.
- Nachhaltige Beschaffung: Bevorzugung umweltfreundlicher und fair
gehandelter Produkte in allen Beschaffungsprozessen.
- Nachhaltige Ernährung:
- Einführung ökologisch nachhaltiger Speiseangebote in Mensen und
Cafeterien mit Fokus auf die Nutzung pflanzlicher Produkte. - Bevorzugung von Lebensmitteln mit geringem ökologischem Fußabdruck,
was neben der Reduzierung von Treibhausgasemissionen auch positive
Effekte auf Biodiversität und Wasserverbrauch hat. - Nutzung regionaler und saisonaler Produkte.
- Einführung ökologisch nachhaltiger Speiseangebote in Mensen und
- Transparenz und Berichterstattung: Regelmäßige Veröffentlichung von
Nachhaltigkeitsberichten nach anerkannten Standards.
Integration von Nachhaltigkeit in Lehre und Forschung
Die Lehre ist der Bereich, in dem alle drei Facetten der Nachhaltigkeit
unmittelbar angewendet werden können. Durch Bildung und Forschung können
ökologische, ökonomische und soziale Aspekte gleichermaßen adressiert und
zukünftige Generationen für nachhaltiges Handeln sensibilisiert werden.
- Lehre:
- Integration von Nachhaltigkeitsthemen in alle Studiengänge.
- Förderung inter- und transdisziplinärer Lehrangebote, die
Kompetenzen in Nachhaltigkeit vermitteln. - Organisation von Veranstaltungen, Workshops und Kampagnen zu
Nachhaltigkeitsthemen.
- Forschung:
- Unterstützung von Projekten, die Lösungen für Klimawandel,
Biodiversitätsverlust und soziale Ungerechtigkeit entwickeln. - Zusammenarbeit mit Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft zur
Förderung nachhaltiger Innovationen.
- Unterstützung von Projekten, die Lösungen für Klimawandel,
Nachhaltigkeit in der Politik
- Rahmenbedingungen schaffen: Anpassung der Hochschulgesetze zur
verbindlichen Verankerung von Nachhaltigkeit.
- Finanzielle Unterstützung: Bereitstellung von Fördermitteln für
Nachhaltigkeitsinitiativen und energieeffiziente Infrastruktur.
- Transparenz und Berichterstattung: Regelmäßige Veröffentlichung von
Nachhaltigkeitsberichten nach anerkannten Standards.
Quellen
- Ripple, W. J., et al. (2024).The 2024 State of the Climate Report:
Perilous Times on Planet Earth. BioScience.
https://doi.org/10.1093/biosci/biae087
- Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) (2021).Sechster
Sachstandsbericht (AR6) – Zusammenfassung für politische
Entscheidungsträger.https://www.ipcc.ch/assessment-report/ar6/
- Artikel 20a Grundgesetz:https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_20a.html
- Vereinte Nationen (2023).Ziele für nachhaltige Entwicklung (UN
SDGs).https://www.un.org/sustainabledevelopment/development-agenda/
- Our World in Data (2023).Einfluss der Ernährungsgewohnheiten auf den
Klimawandel.https://ourworldindata.org/food-choice-vs-eating-local
Änderungsanträge
- Ä1 (Salam Rouabhia (StugA WiWi Uni Bremen), Eingereicht)
- Ä2 (Salam Rouabhia (StugA WiWi Uni Bremen), Eingereicht)
- Ä3 (Marvin Amann (LMU), Eingereicht)
- Ä4 (Marvin Amann (LMU), Eingereicht)
- Ä5 (Marvin Amann (LMU), Eingereicht)
- Ä6 (Linus (Uni Tübingen), Eingereicht)
- Ä7 (Lea Teresa Neubert (Uni Münster), Eingereicht)
- Ä8 (Lorenz Lippert (LMU), Eingereicht)
- Ä9 (Lorenz Lippert (LMU), Eingereicht)
- Ä10 (Salam Rouabhia (StugA WiWi Uni Bremen), Eingereicht)
- Ä11 (Nils Hesse (HHU), Eingereicht)
- Ä12 (Salam Rouabhia (StugA WiWi Uni Bremen), Eingereicht)
- Ä13 (Salam Rouabhia (StugA WiWi Uni Bremen), Eingereicht)
- Ä14 (Julia Krux (Uni Duisburg), Eingereicht)
- Ä15 (Josephine Fegert, Eingereicht)
- Ä16 (Patrick (Uni Hamburg), Eingereicht)
Kommentare
Tristan (Uni Bremen):