Veranstaltung: | BuFaK WiWi |
---|---|
Tagesordnungspunkt: | 4. Bestehende Positionspapiere |
Antragsteller*in: | BuFaK Rat |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 22.09.2024, 09:43 |
A6: Nachhaltige Entwicklung an deutschen Hochschulen
Antragstext
Aufgrund des rasanten Wandels des Erdsystems durch Klimawandel, bedrohlicher
Biodiversitätsverluste, Bodendegradation und Desertifikation, Wassermangel und
Verschmutzung sowie der aktuellen weltweiten Ressourcenverknappung und globaler
Ernährungsunsicherheiten möchte sich die Bundesfachschaftenkonferenz
Wirtschaftswissenschaften für eine Transformation zur Nachhaltigkeit einsetzen
(siehe WBGU 2011).
Wir fordern eine strategische und operative Implementierung von Nachhaltigkeit
an den Hochschulen.
Unter dem Begriff der Nachhaltigkeit ist dabei eine “[…] Entwicklung, die die
Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige
Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können”, zu
verstehen.[1] Als dafür prozessual zu berücksichtigende Subthemen im Bereich der
Hochschulbildung werden die Governance, betriebliche Umsetzungen sowie eine
nachhaltig ausgerichtete Lehre und Forschung angesehen.
Governance
Von allen in der Bundesfachschaftenkonferenz vertretenen Hochschulen wird die
bundes- sowie landespolitische Etablierung der nachhaltigen Entwicklung
gefordert. Diese soll in Form von Nachhaltigkeits- und insbesondere
Klimaschutzstrategien operativ umgesetzt und strukturell verankert werden.
Dadurch nehmen Hochschulen ihre Vorreiterrolle für gesellschaftliche
Transformationsprozesse ein und kommen gemäß Artikel 20a GG der Verpflichtung
nach, sich für das Wohl der Menschen sowie dem Schutz der natürlichen
Lebensgrundlagen zu positionieren. Verantwortungsbewusst wollen wir Denken und
Handeln, ganz im Sinne des Nationalen Aktionsplans Bildung für nachhaltige
Entwicklung, welcher durch die UNESCO 2015 initiiert wurde.
Maßnahmen:
Langfristig wird die Klimaneutralität, u.a. durch Energieeffizienz, der
Hochschulbetriebe angestrebt.
Wir, als BuFaK WiWi, fordern eine Förderung von Diskussionsforen zum Thema
Nachhaltigkeit an Hochschulen.
Die BuFaK WiWi spricht sich für eine bundesweite Erstellung von
Nachhaltigkeitsberichterstattungen an Hochschulen aus.
Hochschulbetrieb
Zudem sollen die Hochschulbetriebe ein Umweltmanagementsystem einführen, ihr
nachhaltiges Beschaffungswesen ausbauen, sich für ein nachhaltiges
Mobilitätskonzept einsetzen sowie aktive Gesundheitsförderung betreiben.
Dahingehend sind auch ein nachhaltiges Ernährungsangebot und eine grüne
Campusgestaltung erstrebenswert, wie z.B. ein Campusgarten, die als Grundlage
einer studentischen Gesundheit und der Erholung dient.
Maßnahmen:
Die BuFaK WiWi spricht sich langfristig für eine Einführung eines
Nachhaltigkeits- und Umweltmanagementsystems an allen deutschen
Hochschulen aus (ISO 14001 oder EMAS). Diese Maßnahme dient u.a. der
Erhöhung der Prozesseffizienz sowie der allgemeinen Ressourcenschonung.
Des Weiteren ist, im Zuge eines nachhaltigen Mobilitätskonzeptes, die
Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder die Bereitstellung von
Campusfahrrädern zu bevorzugen.
Zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung sind innovative
Lebensmittelrettungskonzepte, wie zum Beispiel Foodsaving, zu
implementieren.
Erstrebenswert ist zeitgleich ein größtmögliches Divestment des
Anlagevermögens aus bestehenden, nicht nachhaltigen Anlagen.[2]
Lehre
Didaktisch sollen die Studierenden verstärkt Kompetenz statt ausschließlich
Fachwissen erwerben können, indem kritisches Denken, Theorie- und
Methodenvielfalt sowie die Gestaltungs- und Handlungskompetenzen für die
Lösungen zukünftiger, herausfordernder und komplexer Probleme in der
Hochschullehre gefördert werden. Wir fordern damit die Einführung einer Bildung
für nachhaltige Entwicklung in die Hochschullehre. Unterstützend sind Anreize
für eine qualitativ hochwertige Lehre zu setzen.
Maßnahmen:
Im Sinne einer nachhaltigen Lehre fordern wir, als BuFaK WiWi,
Prüfungsformate, die mehr Anwendungswissen und Reflexionsfähigkeit statt
die reine Wissenswiedergabe abfragen.
Zusätzlich wird eine angemessen hohe Interdisziplinarität als
wünschenswerte Komponente im Curriculum angestrebt.
Weiterhin sollen kreative Aktionen zur Umsetzung von Theorien- und
Methodenvielfalt, wie beispielsweise Online-Plattformen zur Sammlung von
Vorlesungskonzepten, Summer Schools oder Projektwerkstätten unterstützt
werden.
Quelle:
[1] Iglesias, E. u.a. 1987: Our Common Future, Report of the World Commission on
Environment and Development, S.4
Begründung
Turnusmäßige Bestätigung
Änderungsanträge
- Ä1 (Lorenz Lippert, Zurückgezogen)
Kommentare
Lioba Stadler: