Veranstaltung: | BuFaK WiWi |
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Tagesordnungspunkt: | 4. Bestehende Positionspapiere |
Antragsteller*in: | BuFaK Rat |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 22.09.2024, 09:45 |
A7: Studentische Mobilität effektiv fördern
Antragstext
Die BuFaK WiWi setzt sich für die aktive und effektive Förderung der Mobilität
aller Studierenden ein. Mobilität ist ein notwendiger Bestandteil im Prozess des
Lernens und Erleben des Studiums, als Lebensabschnitt und sollte allen
Studierenden in der Mobilität ihrer Wahl ermöglicht werden.
Aktuell gibt es beispielsweise in 13 der Bundesländer landesweite
Semestertickets, mit denen Studierende in einem (teil-)solidarischen Modell den
Nahverkehr im gesamten Bundesland verwenden können. Die bevorstehende Einführung
des bundesweit gültigen 49€-Tickets ändert die Rahmenbedingungen von Mobilität
im Nahverkehr hin zu einem einheitlichen, online erwerbbaren Ticket, das
unbegrenzte Fahrten im Bundesgebiet erlaubt.
Die BuFaK WiWi befürwortet die Einführung des 49€-Tickets und unterstützt die
damit verbundenen Entlastungen von großen Teilen der Bevölkerung. Die Gruppe der
Studierenden hat allerdings bereits etablierte Systeme zur Förderung
kostengünstiger studentischer Mobilität.
An manchen Hochschulstandorten wurde in den vergangenen Jahren dem Erhalt des
Semestertickets trotz 30%iger Preiserhöhung mit 95% zugestimmt. Daran wird
deutlich, wie wichtig Mobilität und die dadurch geschaffene Freiheit des
Aufenthaltsortes für junge Erwachsene ist. Auch die Hemmschwelle, sich bei der
Wahl des Studienortes ganz auf die angebotenen Fächer zu konzentrieren und die
Kosten der Heimreise zu vernachlässigen, sinkt. Weiterhin setzt ein
Semesterticket den Anreiz, von Auto- und Flugzeugverkehr auf Bahnverkehr
umzusteigen. Dies kommt nicht nur der Umwelt zugute, sondern schafft auch eine
bessere Auslastung und ermöglicht dadurch eine engere Netzdichte. Je früher die
Gesellschaft beginnt mit der Bahn zu reisen, desto wahrscheinlicher ist ein
lebenslanger Nutzen. Dies bedeutet in der Konsequenz, dass der langfristige
Effekt für Umwelt und Gesellschaft unwahrscheinlich groß ist, wenn die
Bundesstraßen hierdurch langfristig entlastet werden. Die Einsparungen und der
volkswirtschaftliche Gewinn können so direkt der Unterstützung und
Subventionierung des Tickets zugutekommen und hier sinnvoll investiert werden.
Aus Sicht der BuFaK WiWi müssen die Semestertickets als notwendiges und
wirksames System der Förderung studentischer Mobilität auch nach Einführung des
49€-Tickets erhalten bleiben. Für Studierende, die überregional pendeln oder
über die Grenzen des Bundeslandes reisen, soll es in Zukunft ein Plus-Modell
geben, mit dem Studierende durch das Bezahlen des Differenzbetrags zwischen dem
bestehenden Semesterticket und dem 49€-Ticket auf das bundesweite Ticket
“upgraden” können. So kann Studierenden regional preisgünstige Mobilität in Form
von (teil-) solidarischen Modellen geboten werden, die bei Bedarf zu einem
bundesweiten Ticket erweitert werden kann.
Die Erhaltung der Semestertickets ist insb. relevant, da von der Politik bereits
angekündigt wird, dass der Preis von 49€ pro Monat nur der Einstandspreis ist
und im Laufe der Jahre stärker steigen soll, als es aufgrund von Inflation nötig
wäre. Die BuFak WiWi spricht sich daher dafür aus, dass Studierende, wie es bei
Azubis, Schülern und Rentnern schon der Fall ist, weiterhin ein ermäßigtes
Angebot in Höhe von 49€ pro Monat erhalten.
Zusätzlich zur Unterstützung der Mobilität durch den ÖPNV sollte auch im Bereich
der Fahrradinfrastruktur mehr für den Ausbau und die Unterstützung dieser getan
werden. Unter fahrradfreundlicher Infrastruktur verstehen wir:
Die Bereitstellung von ausreichend überdachten und gesicherten
Fahrradabstellplätzen in direkter Nähe zu den universitären Einrichtungen.
Beispielsweise könnten Teile vorhandener Tiefgaragen zu Fahrradparkplätzen
umfunktioniert werden.
Die Zurverfügungstellung von Duschmöglichkeiten und Spinden, um das
Fahrrad auch für längere Pendelwege attraktiv zu machen.
Die Zurverfügungstellung oder Subventionierung von Campus- oder
Stadträdern, oder ähnlicher flexibler Fahrradleihsysteme.
Die Bereitstellung von Fahrrad-Self-Service-Stationen und
Schlauchautomaten.
Der Einsatz der Universitäten für die Ausweitung eines gesicherten (gut
ausgeleuchtet, im Winter geräumt und gestreut, vom motorisierten Verkehr
baulich getrennt, optimierte Ampelschaltung,…) Radwegenetzwerks -
insbesondere in direkter Nähe zur Universität.
Neben der Unterstützung der Fahrradinfrastruktur fordern wir ebenfalls eine
Unterstützung elektrifizierter Kleingefährte wie E-Scooter und E-Bikes. Diese
ermöglichen es, den Radius des individualisierten, klimafreundlichen Verkehrs
substanziell zu erweitern und damit die Zufriedenheit von Pendlern zu erhöhen.
[1] Im Detail fordern wir:
Eine Kooperation mit Sharing Diensten, um Studierenden vergünstigte Tarife
und Abo-Modelle anbieten zu können.
Die Einrichtung von gesicherten Ladestationen und Parkmöglichkeiten in
Uninähe für private Fahrzeuge.
Quellen:
[1] https://doi.org/10.1016/j.rser.2019.109544
Begründung
Turnusmäßige Bestätigung
Änderungsanträge
- Ä1 (Christophe Kahl (BuFaK Rat), Eingereicht)
- Ä2 (Robert Mechling (FSR BWL BTU Cottbus-Senftenberg), Eingereicht)
- Ä3 (Robert Mechling (FSR BWL Cottbus-Senftenberg), Eingereicht)
- Ä4 (Fachschaft WiSo Uni zu Köln, Eingereicht)
- Ä5 (Salam Rouabhia (Stuga WiWi), Eingereicht)
- Ä6 (Salam Rouabhia (Stuga WiWi), Eingereicht)
- Ä7 (Fabian Althoff (Winfo Uni Trier), Eingereicht)
- Ä8 (Fabian Althoff (Winfo Uni Trier), Eingereicht)
- Ä9 (Fabian Althoff (Winfo Uni Trier), Eingereicht)
- Ä10 (Fabian Althoff (Winfo Uni Trier), Eingereicht)
- Ä11 (Fabian Althoff (Winfo Uni Trier), Eingereicht)
Kommentare
Christophe Kahl:
Marcel Seel:
Fabian Althoff - Winfo Uni Trier:
- Unklar, ob Vater Söder wieder durchfinanziert.
Fabian Althoff - Winfo Uni Trier:
Finanzierung ist aber zumindest bis einschl. 2025 gesichert.
Henner UOL:
Henrik Sykora - Uni Oldenburg:
Robert Mechling:
Streichung ergibt im Kontext Sinn. Positiverwähnung der Einführung des (Studi-)Deutschlandtickets sollte rein, da es eben die studentische Mobilität deutlich fördert.